Krummer Vogel (Fank, Wolfgang / M.: Frank)
Die einen wähnen sich im stahlbewehrten Käfig
Die anderen im gemachten Nest
Die einen schürfen ihre Flügel unablässig
Wenn man sie nicht nach draußen läßt.
Hab' noch nie ergeben aus der Hand gefressen
Auch wenn der Winter mir die letzte Kraft geraubt
Pfeife Morgenlieder gerne zum Abendessen
Wenn mir auch niemand das erlaubt.
Ich bin ein krummer Vogel
Bin wieder einmal über'm Berg
Unberingt und nirgendwo vermerkt.
Enge Zwänge und die Schwüle im Gewühle
Bin lieber "heute hier und morgen dort"
Was mir nur bleibt sind ehrliche Gefühle, denn
Wer nichts verspricht der hält sein Wort.
So manche Stimme, die mich mahnte nicht zu gehen
So manch lockender, wohlriechender Duft
So manches Wasserloch, das deutlich ward gesehen
War doch am Ende nichts als heiße Luft.
Fliegen über ungemähte Blumenwiesen
Vom Sommer ungeniert bemalt
Laß' Wasserströme kühlend über mich ergießen
Im freien Lauf und unverschalt.
Die Leute hab'n ihr Schlauchboot auf das Dach geladen
Und wollen weiter Richtung "mehr"
Wir sind im Grunde Brüder, rastlose Nomaden
Doch wohin ihr zieht, da komm' ich gerade her!